Kondom-Maschine – „das Ballett für 32 Kondome“

… gleichzeitig ist das Material zwar in den unterschiedlichsten Situationen ungeheuer nützlich, aber es wäre wohl am besten wenn es seinen Zweck unsichtbar erfüllen würde.
Das Kondom – der umgangssprachliche Pariser – ist so ein Produkt. Mitte der achtziger Jahre wurde das kleine Objekt, im Rahmen der grassierenden AIDS-Erkrankungen, aus seiner Existenz im Halbschatten plötzlich als Problemlöser in die Mitte der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit katapultiert.

Die Transformation von „ja, die Dinger gibt es“ zum „Maß und Muss“ im geschlechtlichen Treiben wurde logischerweise durch eine kulturelle und künstlerische Aufwertung begleitet.
Das „Ballett für 32 Kondome“ war so ein Versuch.
Dieses Ballett hat eine gewisse Aufmerksamkeit hervorgerufen, aber die notwendige finanzielle Unterstützung für die erhoffte Breitenwirkung blieb dem Projekt verwehrt. Interessanterweise auch durch einen sehr weitsichtigen Einwand des größten Produktherstellers in Deutschland: „Man fürchte dass die Verknüpfung des Produktes mit AIDS nach der Überwindung der Krankheitsbedrohung zu einer Ablehnung des Produktes führen könnte.

Szenen aus einem Kurzfilm zu einem verfremdeten Opernfragment aus „Die Trojaner“ von Hector Berlioz ◄ + ▼

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