Kunstwettbewerb Zentrum für Biochemie und Molekulare Zellforschung Universität Freiburg – 2008

Auszug aus dem Auslobungstext:

Nutzung:
Im Neubau des ZBMZ wurden vor dem Hintergrund, dass erfolgreiche Forschung heute zunehmend interdisziplinär arbeiten muss die Medizinisch- Theoretischen Institute der Universität Freiburg zu einem Forschungsverbund zusammengeschlossen.
Einen Schwerpunkt dieses Verbundes soll das Zentrum für Biochemie und
Molekulare Zellforschung (ZBMZ) bilden. In dem Neubau werden auf fünf
Geschossen das Institut für Biochemie und das Institut für Molekulare Medizin mit Labor- und Büroflächen untergebracht.
Im Untergeschoss ist eine zentrale Tierhaltung vorgesehen, die die heutigen
Anforderungen des Tierschutzes und der Hygiene erfüllt. Inhaltliche Bezüge der Kunstbeiträge zu dieser Nutzung sind nicht gewünscht.

Standort 1:
Grünflächen zur Stefan – Meier – Straße, Lufträume zwischen den Kopfbauten Kunst kann hier als Auftakt für das gesamte Gebäudeensemble aus Richtung des Hauptbahnhofes betrachtet werden. Dabei sind sowohl punktuelle oder flächige Kunstbeiträge auf einem oder beiden Grünflächen möglich. Eine Bespielung der beiden tiefer liegenden Innenhöfe die sich auf dem Niveau des 1.Untergeschosses befinden ist nicht vorgesehen (siehe Anlage).
Eine weitere Möglichkeit für einen Kunstbeitrag bietet der Luftraum zwischen den beiden Kopfbauten oberhalb oder in Verbindung mit der Grünfläche.

Erläuterung des Wettbewerbsbeitrags:

Die vorgeschlagene Skulptur orientiert sich thematisch einerseits an der Funktion des Gebäudes und formuliert andererseits einen Reflex auf die architektonische Erscheinungsform des Gebäudes.

Das Objekt wird aus etwa 70 Edelstahlstäben mit gleicher Länge und mit gleichem Durchmesser gebildet. Während die meisten dieser Stäbe eine feingliedrige Gesamtform im Zentrum des Luftraumes zwischen den Kopfbauten bilden, sind zwei Elemente aus dem Verbund gelöst und stecken (fast) senkrecht im Grund unter der Hauptform der Plastik.
Die einzelnen Stäbe sind auf den Seiten jeweils mit einer Farbkodierung versehen, die sich im weitesten Sinn wie Symbole für die Basenpaare einer DNA lesen lassen. Die Gesamtheit der Stäbe formt ein scheinbar unentwirrbares Knäuel aus informationstragenden Elementen. Würde dieses Knäuel aus Stäben entfaltet ließen sich diese Symbole als lineare Zeichenketten lesen.

Die Architektur des Gebäudes

ist durch nüchterne Geradlinigkeit geprägt und die filigranen horizontalen und vertikalen Linien der Fluchtbalkone, der Geländer und der außenliegenden Säulenkonstruktion sind ein charakteristisches Merkmal des Baues. Diese Struktur wird durch die Plastik aufgenommen und übersetzt. Der strengen rechtwinkligen Ordnungsstruktur ein vielfältiges Durcheinander der unterschiedlichsten Richtungen mit einer Verdichtung um einen Kern entgegen gesetzt.
Die Plastik wirkt als Bindeglied zwischen den organischen Strukturen der Bepflanzung im Hof und der dominierenden architektonischen Gesamtform.
Thematisch orientiert sich die Skulptur einen der Schwerpunkte der molekular-biologischen Forschung und erlaubt eine assoziative Wahrnehmung dieser Aufgabenstellung.
Die Plastik „schwebt“ im Schnittpunkt der Raumdiagonalen des Hofes.
Die Befestigung erfolgt durch Stahlseile die entlang dieser Diagonalen gespannt werden.

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