Situation 3
Dieser Ort wird durch das Spreeufer und durch die neuen Gebäude als Ersatz für die Spree-Halle gekennzeichnet. Durch die Mensa und die großen Vorlesungssäle werden sich an diesem Ort zu jedem Zeitpunkt viele Menschen aufhalten. Ergänzend zu den Studierenden und Lehrenden der HTW wird dieser Ort auch durch Besucher die entlang der Spree flanieren besucht.
Die räumliche Funktion der Installation in Situation 3:
Für Situation 1 und 2 werden feingliedrige aber doch raumgreifende Skulpturen vorgeschlagen. Am Spreeufer kann sich das Konzept im Zweifel erst auf den zweiten Blick entfalten. Die Studenten und Hochschulangehörige werden an diesen Ort aus unterschiedlichen Gründen immer wieder kommen und haben Zeit für einen zweiten und dritten Blick

Dieser Ort ist dem Verhältnis von Planwirklichkeit und Welt gewidmet.
So absurd es klingen mag: Der Plan als Bindeglied zwischen Idee und Welt hat seine eigenen Strukturen, Chiffren, seine eigene Realität. Während „Baumscheiben ohne Kies“ oder „Bpfm“ in Plänen ganz selbstverständlich zu hause sind, ist ihre Umsetzung in die Wirklichkeit ein eigenwilliges Erlebnis.

Die formale Beschreibung der Skulptur:
In unmittelbarer Übertragung aus den Plänen für das Areal werden Chiffren und Bezeichnungen in die Realität übernommen. Der Text wird als räumliche Buchstaben an den im Plan vorgegebenen Ort gestellt. Die Größe und Stabilität der Buchstaben soll es selbstverständlich möglich machen, dass sie als Sitzgelegenheiten genutzt werden. Vordergründig sollen Zeichen gesetzt werden die eindeutig und scheinbar unkompliziert sind:
Im Sand vor der Mensa steht groß und deutlich Sand. Der Schriftzug „Auslaufbauwerk“ kennzeichnet schlicht ein Auslaufbauwerk. So wichtig dies für einen Planer ist sowenig lässt es sich in der Wirklichkeit erkennen. Die Leuchte wird durch Wort, Symbol und eben durch sich selbst erkennbar. Die Baumscheiben und ähnliche Artefakte werden für den flüchtigen Betrachter Teile einer fremden Welt bleiben.
Das Areal an der Spree hat keine unmittelbar erfahrbare historische Bausubstanz in Sichtweite.
Gleich der Grundrissskizze für die Skulptur im Eingangsbereich soll hier die Realität mit ihrer Entstehungsgeschichte konfrontiert werden.
Die stehenden körperlichen Buchstaben sollen als Steinguss in Sitzhöhe und entsprechender Tiefe umgesetzt werden. Die Buchstaben im Grund sollen aus Edelstahl gefertigt und durch ein dünnes Bett aus farbigem Polyurethan auf die Fläche gesetzt werden. Die Gesamthöhe der liegenden Buchstaben soll einen Zentimeter über dem Pflasterniveau nicht überschreiten. Die Buchstaben können uneingeschränkt begangen und befahren werden.
