Kunstwettbewerb – Neubau des Büro- und Veranstaltungs-gebäudes der Rosa-Luxemburg Stiftung in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg

Mit diesem Kunstwettbewerb möchte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Ideen und Entwürfe für den Stiftungssitz erhalten, die ihrem öffentlichen Auftrag und ihren gesellschaftlichen Intentionen entsprechen. Den Vorgaben der Bundesrepublik Deutschland folgend, wird im Rahmen der Baumaßnahmen ein zweiphasiger deutschlandweit offener Kunstwettbewerb ausgelobt. Aus dem Wettbewerb soll eine künstlerische Leistung geschaffen werden, die sich mit der politisch-bildenden, inhaltlichen, räumlichen, architektonischen und institutionellen Situation der Rosa-Luxemburg-Stiftung auseinandersetzt. Die Kunst am Bau kann sich dabei sowohl in die baulichen Strukturen einfügen als auch eine eigenständige gestalterische Position entwickeln.

Aufgabenstellung zur weiteren Bearbeitung
Die besondere Eigenschaft der Kunst am Bau und der Kunst im öffentlichen Raum liegt in ihrer Orts- und Situationsbezogenheit. Ihr bietet sich die außerordentliche Möglichkeit einer besonderen ästhetischen und thematischen Aussage gegenüber einem breiten Publikum.
Mögliche Bezugspunkte für die Kunst können sein:

  • die politische Ausrichtung der Stiftung: eine emanzipatorische, demokratisch- sozialistische Bildungsarbeit
  • die Institution und ihre Geschichte
  • der Standort im Stadtraum in seinen Spannungen und Bezügen
  • die Namensgeberin der Stiftung: Rosa Luxemburg
  • die kritische Reflexion der Traditionen politischer Kunst im öffentlichen Raum,
  • die Architektur als ein formaler Rahmen und gestalterische Grundlage.
  • In diesem Rahmen gilt es, eine mehrsinnige und erfahrbare Gestaltung zu schaffen.

Alle zeitgenössischen künstlerischen Ausdrucksformen sind möglich und das schließt auch Formen einer partizipatorischen Kunstpraxis mit ein.
Eine Wirkung in den öffentlichen Stadtraum ist ausdrücklich erwünscht.

Grundriss des Gebäudes
Ansicht des Gebäudes in Ri. Haupteingang

Textauszug, Grundriss-Skizze und Ansichtszeichnung aus Ausschreibungsunterlagen der Ausloberin: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin

Landmarke

Die Hauptmasse des neuen Gebäudes der ROSA LUXEMBURG STIFTUNG ruht auf einem geschosshohen Ringanker aus sich kreuzenden diagonalen Trägern. Die 18 Trägergruppen bilden hierbei jeweils die Form eines „X“. Diese Formen sind ein architektonisches Kernmerkmal des gesamten Gebäudes. Die Skulptur nimmt dieses Formthema auf und interpretiert es auf eigenständige Weise:
Einer rigiden tragenden Form wird die organisch fließende Entwicklung eines Objektes im Raum gegenüber gestellt.
Einerseits wird dadurch die Formsprache des Gebäudes zitiert und andererseits wird die Strenge der Objektes aufgelöst und in einen anderen Zusammenhang überführt.
Assoziativ lässt dieser Kontrapunkt eine Reihe unterschiedlicher Wahrnehmungen zu:

  • Neben dem Zitat auf die bauliche Struktur des Gebäudes
  • erinnert die Form auch an das Kreuz durch das eine politische Wahl manifestiert wird.
  • Im einfachsten Sinne ist es die weithin sichtbare konkrete Kennzeichnung eines wichtigen Ortes – eine Landmarke.
  • Die gegenwärtige und – mehr noch – die geplante architektonische Umgebung ist durch Rechtwinkligkeit geprägt. Die fließende organische Form bildet einen herausragenden Gegenpol.
  • Im Wahrnehmungszusammenhang des Gesamtgebäudes wird nicht ohne Grund auf eine mögliche Assoziation der x-förmigen Träger als verkürztes Signet des Namens von R. Luxemburg verwiesen.

Diesem Gedanken folgend ist die formale Grundlage und der dynamische Fluss der Plastik unmittelbar aus dem „x“ in der Unterschrift der Namensgeberin der Stiftung abgeleitet. Der Schriftzug wird räumlich interpretiert und an der südwestlichen Ecke des Gebäudes platziert.
Hier entfaltet er Signetwirkung als Hinweis zum Haupteingang mit Fernwirkung vom Ostbahnhof und entlang der Sichtachse der Straße der Pariser Kommune.
Für Besucher der Terrasse ist die aufstrebende Form aus der Nähe auch haptisch erfahrbar.

Blick von der Straße der Pariser Kommune in Richtung Ost ▲
Blick von der Gleisebene des Ostbahnhofs ▲
Ansicht der Skulptur von der Terrasse ▲
Blick in Richtung Nord ▲
Blick entlang der Straße der Pariser Kommune und zum Haupteingang – bei Tag ▲
Blick entlang der Straße der Pariser Kommune und zum Haupteingang – bei Dunkelheit ▲

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