Zweistufiger offener Kunstwettbewerb anlässlich der Bayerischen Landesgartenschau 2020

Hintergrund und Aufgabe

Die Stadt Ingolstadt führt vom 24. April bis 04. Oktober 2020 gemeinsam mit der Bayerischen Landesgartenschau GmbH (LGS GmbH) die 20. Bayerische Landesgartenschau durch.
Das Gelände der Bayerischen Landesgartenschau Ingolstadt liegt in einem Grünring zwischen intensiver Wohnbebauung und einem Industriegebiet.
Arbeit und Freizeit treffen hier in einer gestalteten und kultivierten
Landschaft aufeinander, das Landesgartenschaugelände wird Vermittler zwischen zwei Welten.
Nach Beendigung der Landesgartenschau wird das Gelände mit einem künstlichen See zu einem großen Teil als Park für die Bevölkerung erhalten bleiben.

▲ Auszug aus den Auschreibungsunterlagen der Ausloberin: Stadt Ingolstadt

Das Thema „Nachhaltigkeit“
steht als Kernthema über der gesamten Ausstellungskonzeption der Landesgartenschau.

An zwei Standorten soll jeweils eine Skulptur in die neu geschaffene Parklandschaft integriert werden. Es ist vorgesehen, jeweils ein Kunstwerk seitens der Stadt Ingolstadt und der Audi AG anzukaufen. Hierfür lädt die Stadt Ingolstadt mit Beteiligung der Audi AG und der LGS GmbH zu einem Wettbewerb ein.

(…) Die Kunstwerke sind aus wetterbeständigen und vandalismusresistenten Materialen anzufertigen.
Die Verankerung der Kunstwerke in das dafür nötige Fundament ist in der Beschreibung des Entwurfs darzulegen.
Die Preisträger*innen müssen die Standsicherheit ihres Kunstwerks durch Vorlage eines statischen Nachweises gewährleisten.

▼ Auszug aus der Begründung und Erläuterung des Wettbewerbsbeitrags

Der Thematische Rahmen

Mit „Nachhaltigkeit“ wird letztendlich der Gedanke beschrieben Verhalten und die Nutzung bzw. die Herstellung von Gütern an die langfristigen Notwendigkeiten anzupassen.
Das Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung (….) geht von der Vorstellung aus, dass nachhaltige Entwicklung nur durch das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann.
Nur auf diese Weise kann die ökologische, ökonomische und soziale Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sichergestellt und verbessert werden.
Die drei Aspekte bedingen dabei einander.
(Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: Nachhaltigkeit, Der aktuelle Begriff 06/2004, 6. April 2004)
Dieses Gleichgewicht der Notwendigkeiten wurde als programmatischer Ansatz, als Ausgangspunkt für die Entwicklung der Skulptur gewählt.

Beschreibung der Skulptur

Die Position einer Kugel im Raum wird durch begrenzende Kreisbögen definiert und beschrieben. In ihrer Gesamtheit bildet die Skulptur ein dynamisches Gleichgewicht in dem jede Änderung eines einzelnen Elementes zwingend die Änderung der Position aller Objekte des Systems nach sich zieht um zu einem neuen Gleichgewicht der Notwendigkeiten zu kommen. Würde sich eines der begrenzenden Elemente zu weit vom Zentrum entfernen müsste das System scheitern.

Die Wahrnehmung des Objektes

Die Skulptur wird aus unterschiedlichen Positionen wahrgenommen. Bedingt durch ihre Größe gibt es Fernsichten die letztlich fein gezeichnete bogenförmige Lineaturen um das Zentrum des Objektes zeigen.
In der Nahsicht wird die Skulptur in Untersicht gesehen und der Blick des Betrachters wird je nach der unmittelbaren Position mit stark wechselnden Eindrücken zwischen Stabilität, Fragilität, Sicherheit und Beunruhigung konfrontiert.

Technische Beschreibung der Skulptur

Drei frei im Raum angeordnete Kreisbogenabschnitte mit einem Radius von jeweils etwa 2,5 m orientieren sich um eine zentrale Kugelform.
Die Bögen sind an ihren Endpunkten durch Stahlseile miteinander verbunden und bilden damit ein interdependentes System in dem entsprechend jede Änderung eines einzelnen Objektes die Änderung aller anderen Objekte nach sich zieht.
Die Basis der Skulptur wird durch 3 Säulen mit unterschiedlichen Durchmessern und jeweils einer Höhe von etwa 4 Metern gebildet.
Die Gesamthöhe der Skulptur liegt bei 8 Metern, wobei die untere Höhe der Bogenformen bei etwa 3,5 Metern beginnt.
Die Skulptur besteht aus lackierten Stahl, Edelstahlseilen und einer zentralen Kugelform aus Metall und opakem Glas.
Für das bauseitige Fundament sind keine unüblichen Forderungen erkennbar.

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