Wandskulptur für die Fa. Heinrich Schmid GmbH & Co. KG in Reutlingen in der Siemenssstraße
Die Selbstdarstellung und das Leitbild des Unternehmens:
Dies ist zum einen Teil, die Kontinuität in der Unternehmensleitung als ein gemeinsames Band von mehreren Generationen und zum anderen Teil, die Menschen, die der Unternehmung zum Erfolg verhelfen. Die handwerkliche Basis, das Wissen, das Können, das Engagement, die Sorgfalt, die Freundlichkeit, die Kundenorientierung aller Mitarbeiter sind hierfür Schlüsselelemente.
Für diesen Zusammenhang galt es ein Zeichen zu setzen.
Während auf der einen Straßenseite die Abfolge der Generationen das Leitthema für die Skulptur ist wird auf der gegenüberliegenden Seite die große Gruppe der Unternehmensmitarbeiter thematisiert.
Menschen sind immer sehr konkret und individuell. Für beide Skulpturen wurden daher konkrete, realistische Bildformen gewählt: Die Konturlinien bzw. das Profil. – Diese Konturlinien wurden konsequent entsprechend realen Abbildern entwickelt.
Gruppenbilder sind zu jedem Zeitpunkt mehr gewesen als nur eine Ansammlung von Menschen. Immer galt es mehr zu sein als nur dies. Sei es nun der Stolz der Stände und Zünfte, das Elend der Arbeitswelt, das überlegene Arbeitsethos des sozialistischen Menschen, der Opfermut für die Nation, die Idee, die „goldene Zukunft“ sind unterliegende Themen.
Auf all dies galt es zu verzichten – Menschen sind Menschen darum geht es. also:
- keine Typisierung
- keine Idealisierung
- keine Instrumentalisierung
- Leut‘ halt einfach
Der Auftraggeber versteht die Figurenwand in komplementärer Ergänzung mit der gegenüberliegenden Skulptur „Ein kontinuierliches Band“ im Gesamtzusammenhang als „Die Schmids“ und die „Heinrich Schmids“
Die Wandskulptur wird von sehr unterschiedlichen Positionen wahrgenommen:
- vom Gelände der Fa. Schmid ist das Objekt in voller Breite frontal zu sehen sein und kann als Ganzes erfasst werden.
- der größere Teil der Betrachter bewegt sich aber entweder als Fußgänger oder als Autofahrer in zwei Richtungen entlang der Siemensstraße.
Durch die räumliche Entfaltung der einzelnen Konturen werden die Figuren in seitlicher Perspektive aus der Entfernung als ein nicht eindeutig identifizierbares „Gewirr“ von Linien wahrgenommen.
Aus dieser scheinbar chaotischen Struktur fügen sich beim Näherkommen die einzelnen Figuren als klares Bild zusammen um sich dann im weiteren Verlauf wieder in unlesbare Linienstrukturen aufzulösen
Für die Nutzer von Fahrzeugen wird sich dieser Prozess relativ schnell vollziehen. Fußgänger werden durch die Größe der Wandskulptur neben der Gesamtgruppe auch die einzelnen Figuren in ihrer Individualität identifizieren.
Der visuelle Reiz der Wandgestaltung liegt in diesem dynamischen Prozess der unterschiedlichen Ansichten.
Während die museale Präsentation eines Kunstwerkes die Betrachtungsform eines Werkes – mehr oder weniger – vorgibt, ist in dieser Situation die Bewegungsform der Betrachter zwingend vorgegeben und die Gestaltung des Objektes muss entsprechend hierauf antworten.




