Konzeptidee
Die Matrix
In einem verallgemeinernden Sinne erscheint es als zulässig die archäologische Erforschung unseres sozialen und kulturellen Erbes mit der Entschlüsselung der biologischen Erbinformationen zu vergleichen.
Als konkrete, bildliche Weiterschreibung dieser Analogie wird mit der raumgreifenden Skulptur ein kurzes Bruchstück einer doppelten Helix durch zwei geschwungene Stahlstreifen nachgebildet.
Während die Basenpaare der DNA-Helix einer strengen Aufbaulogik folgen ist unser kulturelles Erbe weniger streng geordnet. Die Kurvensegmente werden daher durch Edelstahlstäbe in unterschiedlichen Abständen und Richtungen miteinander verbunden. Hierdurch entsteht ein entsprechend weniger geordnetes matrixartiges Feld. Einzelne Bereiche dieses Feldes sind mit Bildinformation gefüllt und weite Bereiche sind noch unbeschrieben.
Die beiden Stahlkurvensegmente beginnen etwa an der ersten vertikalen Fensterreihe der nordöstlichen Fassade, schwingen sich zum Teil ein wenig über die Dachkante des Gebäudes und enden an dem großen Fenster der südöstlichen Fassade.

Wie eine große Klammer wird das Fenster hierdurch als zentraler Teil der Helix erfasst und verweist auf das was hinter diesem Fenster zu sehen ist:
Die Ausstellungen der Forschungsergebnisse und des Wissensstandes der Archäologie.
Das Bauvolumen des neuen Gebäudes ist durch geradlinige Nüchternheit geprägt. Die filigrane, spielerische Leichtigkeit der weit schwingenden Doppelhelix bildet hierzu einen spannungsreichen Kontrapunkt. In den diffus reflektierenden Bögen der Kurvenformen wird sich das Licht zu jeder Tageszeit in jeweils unterschiedlicher Form sammeln. Für die Verkehrsteilnehmer die aus der Weisenauer Straße in die Rheinstraße einfahren wird die Skulptur zu jedem Zeitpunkt ein prägnantes Signet für das neue Gebäude darstellen.

