künstlerischer Ideenwettbewerb der Universität Rostock – 2012 im Rahmen der „Innensanierung des Hauptgebäudes“

Wettbewerbsaufgabe

Im Vestibül des Universitätshauptgebäudes soll ein Kunstwerk geschaffen werden, das die Besucher ins Gebäude leitet, sich im Raum des Vestibüls zu behaupten weiß, ohne ihn zu dominieren, und möglichst auch in Beziehung zum Leitspruch der Universität Rostock „Traditio et Innovatio“ tritt.
Die wiederhergestellte Innenraumgestaltung von 1870 ist dabei zu berücksichtigen, sie wird im Auszug der restauratorischen Untersuchung beschrieben (…). Als mögliche Standorte für die Kunst am Bau sind der Luftraum ab 3 m über dem Fußboden und die Westwand des Foyers vorgesehen. Die Wand im mittleren Bereich in ihrer gesamten Höhe (inklusive Bogenfeld und Wandfläche hinter diesem) sowie rechts und links davon die Wandfelder auf Erdgeschoss-Niveau

Grundrisszeichnung der Eingangshalle ▲
Text- und Planauszug aus den Wettbewerbsunterlagen der
BBL M-V Geschäftsbereich Rostock
historische Schnittzeichnung des Vestibüls ▲

Begründung des Gestaltungsvorschlages:

Die historische Anlage des Ensembles findet durch die Figur des Atlas seinen sinnvollen Schlusspunkt.
Durch die Entfernung der Skulptur entsteht architektonisch eine Leerstelle.Der Vorschlag füllt diese Leerstelle in zweierlei Hinsicht.
Zum Einen wird der Blick vom Eingang in Richtung Empore wieder durch eine im weitesten Sinn vergleichbare Form gefüllt. Die Horizonline der Kugel entspricht der angedeuteten Kreisform bzw. der Spiralform und der historische Träger der Weltkugel wird durch einen schlichten Stab ersetzt.
Zum Anderen wird zur Idee des Altas eine gebrochenere Weltsicht entgegengehalten:
Während der Atlas der Originalskulptur die Weltenkugel trägt, sind in der vorgeschlagenen Form die Verhältnisse gründlich geändert: Es ist eine skizzierte Menschfigur beileibe kein Gott (war es ein Halbgott?) die Teil des Geschehens ist. Diese Figur trägt nicht die Welt, sondern befindet sich auf einem ungeklärten Weg im Versuch seine Umgebung zu erfassen.
Hier erfüllt sich die Forderung das Motto „Tradition und Innovation“ in die Gestaltung einzubinden: Einerseits wird die traditionelle Anlage der Eingangshalle erhalten bzw. wieder hergestellt gleichzeitig wird durch die Neuinterpretation des Themas der Originalskulptur eine geänderte Sichtweise des Weltverständnisses entgegen gehalten.

Montage des Skulpturentwurfs in ein Foto des sanierten Vestibüls ▲

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