Kunstwerke im öffentlichen Raum
Kunst im öffentlichen Raum hat immer konkrete Aufgaben. Dies ist zum einen die Auszeichnung einzelner Personen oder bestimmter Ereignisse und damit die Erziehung der Betrachter, durch entsprechend bedeutungsvolle Objekte oder Installationen. Man kann nun auch von Identitätsbildung, von gesellschaftlicher Selbstvergewisserung, von kritischer Auseinandersetzung, von ehrender oder mahnender Erinnerung sprechen, es ist allerdings mehr oder weniger immer das Gleiche. Daneben gab und gibt es natürlich auch schlicht ein Dekorationsbedürfnis für den öffentlichen Raum. Dieser berechtigte Gestaltungswunsch entsteht mitunter um vorangegangene Planungsdefizite zu korrigieren oder auch einfach um Orte durch Kristallisationspunkte zu beleben und damit die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Die Weltzeituhr am Alexanderplatz in Berlin (um ein ganz triviales Beispiel zu nennen) oder der „Märchenbrunnen“ am Volkspark waren für Jahrzehnte ein derart markierter Punkt. Der „Nischel“ in Chemnitz – das riesige Karl-Marx-Monument funktioniert, völlig unabhängig von der Intension bei seiner Entstehung, im Stadtgefüge in gleicher Weise ziemlich gut.

© Victorgrigas at English Wikipedia, Public domain, via
Wikimedia Commons

Skulpturen wie „Das Doppeloval“ von Henry Moore, können einen Ort geradezu in ein Ereignis verwandeln. Landmarken von dieser Qualität schaffen Bezüge, die weit über den konkreten Ort hinaus wirken.

© Peter O’Connor aka anemoneprojectors, Wikimedia Commons CC BY-SA 2.0
Die Gründe für der Entstehung solcher Werke sind vielfältig. Die Interessenlage von Auftraggeber, Künstler und Publikum können sich hierbei unter Umständen drastisch unterscheiden. Die Wahrnehmung der Objekte und auch die Objekte selbst, variieren von völliger Belanglosigkeit, bis hin zu Werken mit extremer politischer und gesellschaftlicher Brisanz.