Inhaltliche Untersuchung auf Klinkerbasis
Ziegel sind (bei uns) ein industrielles Massenprodukt.
Bei diesem Relief wurde angestrebt explizit auf der Basis dieses Massenproduktes eine Bildsprache zu entwickeln die in der Lage ist vergleichsweise komplexe Inhalte zu transportieren. Aus welchen Gründen auch immer wurde hier versucht eine kreisförmige Entwicklungsgeschichte nachzuzeichnen. Die intendierte inhaltliche Aussage war die Darstellung der Entwicklung aus amorphem ungeordnetem Material zu hochentwickelten Funktionszusammenhängen und dann weiter zu „Botschaften“ die von der materiellen Entwicklung unabhängig werden. Damit – so der Gedanke – wird der Höhepunkt der Formfindung überschritten und stellt sich damit selbst dem Zerfall anheim. Letztlich ist sollte dies eine zirkuläre Darstellung sein bei der Anfang und das Ende gleichermaßen amorph und ungeordnet sind.… ziemlich viel Information für ein Ziegelrelief – das muss man sagen.
Dies umso mehr, wenn man bedenkt, es ist der Eingangsbereich einer Sporthalle und es war zu jedem Zeitpunkt als wenig realistisch betrachtet worden, dass sich das hier zu erwartende Publikum an solchen Gedanken abarbeiten will. Natürlich war die Arbeit für einen ganz anderen Ort geplant – für einen Wandelgang der Kunsthochschule. Ob die inhaltliche Aussage dort beachtet und /oder zu Diskussion geführt hätte sei dahingestellt. Wenigsten wäre das Thema dort nicht ganz so abseitig gewesen.
Nachdem die Realisierung der Arbeit am der geplanten Wand letztlich aus prinzipiellen urheberrechtlichen Einwänden des Architekten gescheitert ist, wurde ein anderer Ort für die bereits umgesetzte aber eben noch nicht montierte Arbeit gesucht und glücklicherweise auch gefunden.
Offensichtlich hat das Objekt thematisch nicht ganz gepasst, aber die Abmaße und das Material haben als solches gestimmt und außerdem wurde das Werk auch noch vom Abnehmer (bescheiden zwar, aber immerhin) gezahlt.
Die Wirklichkeit hat mich also zeitig gelehrt wo der Hammer hängt und dass letztlich das Geld ein zentrale Größe ist, denn: „Die Kunst geht nach Brot.“ Zitat aus dem Theaterstück Emilia Galotti von Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781), oder als Zitat vom Zitat: Alle Kunst geht nach Brot.
Gedicht von Hoffmann von Fallersleben (1798-1874).









▲ Arbeitsschritte während der Endmontage
