Kunst am Bau-Wettbewerb für den Bundesnachrichtendienst – 2009 – für die künstlerische Gestaltung der Terrassen zum Pankepark

Die Aufgaben und der Auftrag des BND (www.bnd.de)

Der Bundesnachrichtendienst ist der einzige und einheitliche Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Pullach und Berlin. Aufgabe des Bundesnachrichtendienstes ist die Beschaffung und Auswertung von Informationen über das Ausland, die für die Bundesrepublik von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung sind. Diesen Auftrag erfüllt der Bundesnachrichtendienst unter Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel – mit spezifischen, nur ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten beschafft er geheimgehaltene Informationen, die auf andere Art und Weise nicht gewonnen werden können.

Die Wettbewerbsaufgabe

Gewünscht wird eine Folge von zwei bis vier Kunstwerken, die auf den vorgesehenen Bereichen der Terrassen kraftvolle künstlerische Akzente setzen und so dem Haus einen zusätzlichen gestalterischen Rhythmus geben sollen. Möglich ist auch die Aufstellung eines einzigen Kunstwerkes. Die Arbeit/en soll/en sowohl von den Mitarbeitern aus dem Gebäudeinneren als auch vom Pankepark von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden können. Es gibt keine Höhenbegrenzung für das Kunstwerk. In Anbetracht der langen Gebäudefassade und der Distanzen vom Park oder aus dem Gebäude auf das / die Kunstwerk/e werden Arbeiten gewünscht, die sichtbar in den Raum hineinwirken.

Grundriss-Skizze und erläuterndes Textfragment aus den Ausschreibungsunterlagen

Erläuterung der Wettbewerbsarbeit:

Die Crux des Komplexen

Plänen wird unterstellt sie seien sinnhaft und sie trügen – richtig gelesen – Informationen in sich. Ereignisse und Abläufe werden beobachtet weil man glaubt hieraus Erkenntnis ableiten zu können.
Bei allen komplexen Situationen überlagern sich Vorgänge und Strukturen die häufig gar nichts unmittelbar miteinander zu tun haben und der Beobachter hat zunächst keinen Schlüssel wie damit umzugehen ist. Einzig die Idee dass die Dinge sinnhaft wären lässt ihn versuchen Eindrücke zusammen zufassen, eine Theorie zu bilden und damit das Erlebte zu entschlüsseln.

In der vorliegenden Arbeit überlagern sich Strukturen und Ereignisse die unmittelbar nichts miteinander zu tun haben und doch ergeben sie ein gemeinsames, komplexes Bild.

  • Lichtpunkte wandern entlang von Konturen
  • Farbflächen leuchten auf bzw. ändern ihre Farbe.
  • Formstrukturen scheinen Bedeutung im Sinne eines Planes in sich zu tragen
  • 4 große Gesamtelemente scheinen in einer Beziehung zu einander zu stehen, die über den gestalterischen Willen hinausreicht.

Wenn also diese Arbeit eine Botschaft trägt, dann die, dass nicht alles Botschaften trägt die über die Objekte als solche hinausweisen.
Dies mag zunächst trivial erscheinen, in Hinblick auf das spezielle Arbeitsfeld des Gebäudenutzers ist die Unterscheidung zwischen wichtig und unwichtig, zwischen der Neigung Strukturen zu finden und der Akzeptanz des Zufalls ein sinnvolles Thema.

Jeweils drei oder vier etwa 12 mtr. hohe, schlanke Säulen tragen ein quadratisches Format aus Corten-Stahlrohren von etwa 6 mtr. Kantenlänge.
Das Format ist durch Lineaturen und Formen gefüllt, die einen Plan bzw. eine über sich hinausweisende Struktur induzieren.
Die Formen sind aus transluzentem Glas und werden von einer geeigneten Position des Gebäudes mit Laserstrahlern, bzw. stark fokussiertem Licht angestrahlt.
Es erfolgt ein sehr langsamer Lichtwechsel: Farbflächen leuchten auf und verdunkeln sich wieder. Durch Änderung der Lichtfarbe verändert sich auch die farbliche Erscheinung der Flächen. Lichtpunkte wandern fallweise entlang den Strukturkanten.
Diese Effekte verändern die Erscheinung des Objektes und verleiten zu der Idee dass hinter den Abläufen und Strukturen ein übergreifender sinnhafter entschlüsselbarer Plan liegen könnte.

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